Immer noch sorgt die Aussage von Frau Merkel „Wir schaffen das“ für kontroverse Debatten. Sie hatte ja nur gesagt, was gar nicht anders gesagt werden konnte und getan, was gar nicht anders getan werden konnte. Oder hätten deutsche Polizisten, Grenzschützer und Soldaten auf unbewaffnete Menschen in Not zielen sollen? Dabei kann man sagen, dass wir trotz aller nach wie vor bestehenden Notstände das geschafft haben. Und hätte es diese große Hilfsbereitschaft nicht gegeben, wären die Verwaltungen und die Kommunen unter der plötzlich riesengroßen Ausgabe zusammengebrochen. Jetzt leben die Geflüchteten hier in Deutschland, die Kinder gehen zur Schule, viele haben Arbeit oder Ausbildungsplätze gefunden. Aber die vielen aktiven Helfer und Unterstützer werden auch nach wie vor gebraucht. Sie gestalten das menschenwürdige Klima in Deutschland. Und sie sind die Hoffnungsträger dafür, dass wir auch in Zukunft in einem freundlichen Land leben können. Wohltuend war es im Ersten wieder zu hören, dass es viel mehr aktive Unterstützerinnen und Helfer für in Deutschland gestrandete Flüchtlinge gibt als Unterstützer für die AFD. Aber diese schaffen es mit einer professionellen Medienstrategie und einer Strategie der Provokation und ständigen Verletzung des demokratischen und menschenwürdigen Mindestkonsenses mehr Aufmerksamkeit zu erzielen. Die große Anteilnahme und Beteiligung an den Demonstrationen gegen Rassismus weltweit und die fortgeführten Debatten zeigen, dass in Deutschland politische Wachheit und Empathie lebendig und gegen die Gespenster der Vergangenheit präsent sind.
Burkhart Braunbehrens, Stiftung WID
Dies ist ein Blog, in dem alle Fragen der Flüchtlingspolitik und alle Zusammenhänge und Erfahrungen erörtert werden sollen. Alle Äußerungen hier sind willkommen und können wiederum kommentiert werden, solange sie sich an die Mindeststandards der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens halten.